Der Minister Friedrich Gerhard Tappenbeck

Friedrich Tappenbeck (1820- 1893)

Friedrich Tappenbeck (1820- 1893)

In dem Buch zur Geschichte des Landes Oldenburg wird das Leben von Friedrich Gerhard Tappenbeck, (1820- 1893) wie folgt beschrieben:

Tappenbeck, Friedrich Gerhard, Minister, * 9.7.1820 Oldenburg, + 20.9.1893 Oldenburg.

Als Sohn eines Kaufmanns Ernst Friedrich Tappenbeck, (1792- 1823) und Enkel eines Kaufmanns und Gastwirts bildet Tappenbeck einen Ausnahme unter den oldenburgischen Ministern der konstitutionellen Epoche, da diese fast ausnahmslos aus Kreisen der höheren Beamtenschaft oder des Offizierskorps stammten. Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Jurastudium an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Göttingen begann er seine Berufstätigkeit als Auditor in Burhave (1845), Eutin (1846) und Damme (1851), die nur 1850 durch eine Abordnung an die Regierung in Oldenburg unterbrochen wurde. Er war in diesen Jahren auch politisch aktiv.

Lina Tappenbeck (1934- 1921)

Lina Tappenbeck (1934- 1921)

Seit 1843 gehörte er dem Literarisch- geselligen Verein an, in dem sich die reformbereiten Beamten und die kleine Gruppe des liberalen Bürgertums sammelten. 1849 wurde er in den Landtag gewählt, dem er bis 1851 angehörte. 1851 wechselte Tappenbeck als Landgerichtsassessor nach Övelgönne und 1853 nach Delmenhorst über. Der Beschäftigung als Hilfsarbeiter am Oberappellationsgericht (1856) folgte 1858 die Versetzung als Obergerichtsassessor und Staatsanwalt nach Varel. 1862 wurde er zum Obergerichtsrat, 1865 zum Appellationsrat und 1872 zum Oberappellationsrat ernannt; 1876 wurde er Mitglied des Evangelischen Oberschulkollegiums, dessen Vorsitz er ein Jahr später übernahm. Am 18.1.1878 wurde er als Geheimer Staatsrat Mitglied des Staatsministeriums, in dem er die Departements der Justiz sowie der Kirchen und Schulen übernahm. 1880 erhielt er den Ministertitel. Am 17.4.1887 wurde er zur Disposition gestellt und am 1.10.1890 in den Ruhestand versetzt. [2.5]

1853 heiratet Tappenbeck Wendeline Ernestine Sophie geb. Lindelof (1834- 1921), der Tochter des Oberjustizrats und Landvogts Heinrich von Lindelof (1793- 1878) und der Nichte des darmstädtischen Ministers Friedrich von Lindelof (1794- 1882). Sie stammte außerdem von dem Justizrat Bernhard Diedrich Wardenburg ab, dem Stammvater zahlreicher oldenburgischer Beamten und Pastoren. Zu den fünf Kindern gehörten der Geheime Oberregierungsrat und Oberbürgermeister Karl Tappenbeck (1858- 1941) und Alida Tappenbeck, die Gemahlin des Ministers Otto Graepel (1857- 1924).

Alida, Anna, Karl und Heinrich Tappenbeck

Alida, Anna, Karl und Heinrich Tappenbeck

L:
Aufzeichnungen des Maximilian Heinrich Rüder, MS, StAO; Harald Schieckel, die Herkunft und Laufbahn der oldenburgischen Minister von 1848 bis 1918, in Weltpolitik, Europagedanke, Regionalismus. Festschrift für Heinz Gollwitzer zum 65. Geburtstag, Münster 1982, Seite 264

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